Der niederländische Komponist Willem Stoppelenburg (*1943) wuchs heran in einer bürgerlichen Familie im Zuid-Holland Dorf Berkenwoude. Nach der Sekundarschule in Gouda und der Lehrerausbildung in Rotterdam zog er nach seinem Militärdienst in den Norden, wo er sein Studium an der Groningen Conservatorium und später Amsterdams Conservatorium (einschließlich Klavier, Dirigieren) und leitete Studentenorchester in Groningen und Enschede, dirigierte Operetten, Männerchöre und Oratorien im Norden und Zentrum der Niederlande.
Als Komponist in einer organischen Ausführungslage entwickelte er sich ab den 1970er Jahren nach und nach selbstständig, insbesondere auch durch internationale Dirigierkurse. Er saß einige Zeit im Vorstand der Gesellschaft für Niederländisch Komponisten und stimulierte zeitgenössische Musik in der Nordregion.
Er hat sich weiter profiliert in den 1980er Jahren und wurde Vorsitzender der Northern Composers Foundation, künstlerischer Leiter der Flexica Ensemble und war eng an verschiedenen zeitgenössischen (Kammermusik-)Konzerten beteiligt. In 1998 erhielt er den Drenthe Kulturpreis. Im regulären Leben war er Dozent bei der Lehrerausbildung Hochschule.
Für die regionale Presse verfasste er lange Zeit Musikkritiken, insbesondere Opern, und hielt auch Vorträge.
Als Komponist – bekannt für die Aufführung umfangreicher Musikwerke – scheute er schon früh für große Formen nicht zurück und hatte darüber hinaus die Möglichkeit, diese als Pianist und Dirigent selbst aufzuführen. Stilistisch suchte er aus dieser Praxis heraus nach seinem ganz eigenen Stil, dessen 99×1-Minuten-Fragmente eine biografische Reflexion seines umfangreichen Oeuvres bilden, das so unabhängig vom niederländischen Mainstream entstehen konnte. Beeindruckende Opern (Salto Mortale, Van Gogh und Le Bel Indifférent), gelegentliche Auftragswerke (Westerbork Symphony; Paintings in the Nijsinghhuis) und Oratorienwerke (Stabat Mater, Erasmus) wurden neben besonderer Kammermusik und anderen Vokalwerken und Liedern veröffentlicht.
Eine inspirierende Rolle spielten oft seine beiden Töchter/Sängerinnen, mit denen er als Trainer und Klavierbegleiter viele Konzerte gab. Als er 65 Jahre alt war, erschien die CD-Box Anthologie Stoppelenburg. Viele seiner Arbeiten sind auch auf YouTube zu finden.
Er ist mit der Pianistin Paula Stoppelenburg-Fruitman verheiratet, oft auch Interpretin seiner Werke.